Internationale Automobilausstellung in Frankfurt

17.09.1997
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: 82/97 S
Thema: Verkehr
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Leitung: Angela Merkel
Amtszeit: 17.11.1994 - 27.10.1998
13. Wahlperiode: 17.11.1994 - 27.10.1998
Merkel: Drei-Liter-Auto ist machbar - Straßenverkehr muß leiser werden

Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit teilt mit:

Bundesumweltministerin Dr. Angela Merkel hat sich heute auf der Internationalen Automobilausstellung über die zahlreichen Neuerungen zur Emissions- und Kraftstoffverbrauchsminderung für Personenwagen informiert. Dabei wurden der Ministerin zur weiteren Senkung der Abgasemissionen verbesserte Katalysatorsysteme für Benzin-Pkw sowie ein neues Katalysatorsystem speziell zur Lösung des Stickoxidproblems beim Diesel-Pkw vorgestellt.

Bundesumweltministerin Dr. Angela Merkel: "Ich bin zuversichtlich, daß es mit der hier dargestellten Technik möglich sein wird, in absehbarer Zeit meine Vorstellungen zu einer Abgasnorm Euro IV umzusetzen. Sicherlich wird der Schritt zu Euro IV beim Dieselmotor etwas schwieriger sein als beim Benzinmotor. Ich finde es aber beachtlich, daß bereits jetzt die Mehrzahl der neuen Benzin-Pkw die zukünftige Euro-III-Norm einhalten und sogar schon ein Dieselfahrzeug auf dieser Messe zu sehen sind, die die zukünftigen Euro-III Grenzwerte einhalten. Es ist und bleibt mein Ziel, daß der Pkw bald kein Thema der Luftreinhaltung mehr darstellt."

Die Bundesumweltministerin begrüßt vor allem die Anstrengungen der Automobilhersteller, auch Serien-Pkw auf der Messe auszustellen, die einen Kraftstoffverbrauch von 5 Litern/pro 100 km und weniger aufweisen. Dies entspricht dem Anliegen des Beschlusses des Umweltrates der Europäische Union, die CO2-Emissionen in der EU bis zum Jahre 2005 auf 120 g/km zu reduzieren.

Bundesumweltministerin Dr. Angela Merkel: "Die emissionsbezogene Kfz-Steuer mit einer steuerlichen Begünstigung für sparsame Pkw hat sich als sinnvolles Anreizkonzept bewährt. Dadurch wurden weitere Innovationen ausgelöst und die Ingenieure zu technischen Meisterleistungen angeregt. Ich bin der Überzeugung, daß das 3-Liter-Auto machbar ist."

Auf der Automobilmesse wird nach Ansicht der Bundesumweltministerin auch deutlich, daß weitere Potentiale zur Verbrauchsverminderung insbesondere durch Leichtbauwerkstoffe und neue Motorkonzepte, wie z. B. den direkteinspritzenden Benzinmotoren ausgeschöpft werden können. Dabei spielt auch die Optimierung der Einzelkomponenten, die bei der Betrachtung des Gesamtfahrzeugs kaum auffallen, wie z. B. Kraftstoffpumpen mit reduziertem Energieverbrauch oder optimierte Nebenaggregate eine wichtige Rolle als Potentialträger für minimale Kraftstoffverbräuche.

Bundesumweltministerin Dr. Angela Merkel: "Es ist aber darauf zu achten, daß die technischen Verbesserung nicht durch zusätzlichen Luxus im Fahrzeug, der die Kraftstoffverbräuche ansteigen läßt, wieder kompensiert werden."

Der Ministerin wurde auf der Ausstellung auch die Gasantriebstechnik für Pkw vorgestellt. Beim Einsatz speziell optimierter Technik können heute bereits die sogenannten Nullemissionsgrenzwerte "EZEV (equivalent zero emission vehicle)" von Kalifornien unterschritten werden.

Bundesumweltministerin Dr. Angela Merkel: "Die Herausforderung des Umweltschutzes durch den stetig zunehmenden Straßenverkehr zwingen uns, nach neuen Wegen zu suchen. Im Interesse der Umwelt ist die Automobilindustrie daher gefordert, besonders abgas- und verbrauchsarme Fahrzeuge, auch unter Einbeziehung neuer Techniken anzubieten. Auf dieser IAA 1997 wird deutlich, daß die Industrie dies erkennt und durch die Anforderungen des Umweltschutzes viele neue Ideen entstanden und umgesetzt worden sind."

Ein Problem des Umweltschutzes bleibt weiterhin der Lärm des Straßenverkehrs. Mehr als zwei Drittel der Bevölkerung fühlen sich durch den Straßenverkehrslärm belästigt oder sogar stark belästigt. Um die vom Verkehr ausgehenden Lärmbelastungen in dem notwendigen Umfang zu reduzieren, sind neben verkehrsplanerischen Sanierungsmaßnahmen auch technische Lärmminderungen bei den Fahrzeugen unumgänglich. Die Pkw und Lkw der nächsten Generation müssen hörbar leiser sein als die heutigen Fahrzeuge, forderte die Ministerin. Dazu gehört auch das Herabsetzen der Rollgeräusche der Reifen. Bundesumweltministerin Merkel fordert deshalb eine international harmonisierte Vorschrift für Reifengeräusche, die sicherstellt, daß neue Reifen dem modernen Stand der Lärmminderungstechnik entsprechen müssen.

17.09.1997 | Pressemitteilung 82/97 S | Verkehr
https://www.bmuv.de/PM1226
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