Sommersmog-Panikmache ist unverantwortlich

25.08.1997
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: 70/97 S
Thema: Luft
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Leitung: Angela Merkel
Amtszeit: 17.11.1994 - 27.10.1998
13. Wahlperiode: 17.11.1994 - 27.10.1998
Greenpeace-Studie zu gesundheitlichen Auswirkungen geht an der Realität vorbei

Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit teilt mit:

"Die derzeitigen Kampagnen zum Sommersmog tragen unnötig zur Verunsicherung der Bevölkerung bei. Eine Verschärfung des Ozongesetzes ist nicht notwendig. Deutschland verfügt weltweit über den schärfsten Grenzwert zur Auslösung von Fahrverboten. Die Forderung nach niedrigeren Grenzwerten verkürzt die Ozonproblematik unangemessen. Sie macht zudem glauben, daß allein ein verändertes Ozongesetz die Sommersmog-Problematik lösen kann. Wie fadenscheinig der Aktionismus des Bundesrates zur Senkung des Auslösewertes ist wird allein schon dadurch deutlich, daß die Beratungen des von Schleswig-Holstein vorgelegten Gesetzentwurfes extra auf den Herbst terminiert wurden," erkärte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesumweltministerium Walter Hirche zu den Aktionen am letzten Wochenende.

Gesundheitliche Auswirkungen von Ozon werden übertrieben

Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, daß im Bereich von 240 bis 400 Mikrogramm pro Kubikmeter bei rund 15 bis 30 Prozent der Bevölkerung eine Reduzierung der Leistungsfähigkeit festzustellen ist. Deshalb greift das Ozongesetz auch hier genau ein. Unterhalb dieser Grenze kann es in Einzelfällen, bei besonders sensiblen Menschen, zu vorübergehenden Symptomen kommen, wenn sie einer körperlich anstrengenden Tätigkeit im Freien nachgehen.

Die von Greenpeace aufgestellte Behauptung, die Sommersmog-Problematik erhöhe die allergisch bedingte Asthmabereitschaft stützt sich auf Studien, die von so hohen Konzentrationen ausgehen, wie sie in Deutschland überhaupt nicht auftreten.

Tempolimits haben kaum Einfluß auf Ozon

In mehreren Versuchen - zuletzt in Baden-Württemberg - konnte nachgewiesen werden, daß Tempolimits nicht zur Ozonbekämpfung geeignet sind. Vielmehr kommt es darauf an, weiter die Ursachen des Sommersmogs ganzjährig und dauerhaft zu bekämpfen. Fortschritte in der Luftreinhaltung sind in den letzten Jahren durch die schrittweise Einführung des Katalysators, die Senkung der Abgasgrenzwerte für Pkw und Lkw auf europäischer Ebene und eine Verbesserung der Abgastechnik bei Kraftwerken erreicht worden, so daß die Ozonspitzenwerte der früheren Jahre ausblieben. Die Menge der Ozonvorläuferschadstoffe ist seit 1987 um über 20 Prozent zurückgegangen.

25.08.1997 | Pressemitteilung 70/97 S | Luft
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