Ökologische Nachhaltigkeit beim Strukturwandel in den Braunkohlerevieren

07.11.2023
Das Bundesumweltministerium fördert Nachhaltigkeitsmanagerinnen und -manager in Braunkohlerevieren, um ökologische Nachhaltigkeitsziele im Strukturwandel zu verwirklichen.

Bundesumweltministerium fördert Erstellung von kommunalen Nachhaltigkeitskonzepten in Strukturwandelregionen

Bundesumweltministerin Steffi Lemke begrüsste heute in Berlin Nachhaltigkeitsmanagerinnen und Nachhaltigkeitsmanager aus Regionen, die vom Kohleausstieg betroffen sind. Die Modellvorhaben in den Braunkohlerevieren Lausitz, Rheinisches Revier und Mitteldeutschland wurden für das Förderprogramm "Kommunale Modellvorhaben zur Umsetzung der ökologischen Nachhaltigkeitsziele in Strukturwandelregionen", kurz KoMoNa, ausgewählt. Das Bundesumweltministerium (BMUV) fördert die Entwicklung kommunaler Nachhaltigkeitskonzepte und finanziert die dafür jeweils notwendige Personalstelle einer Nachhaltigkeitsmanagerin beziehungsweise eines Nachhaltigkeitsmanagers. Insgesamt stellt das BMUV für das Programm 200 Millionen Euro bereit. Bisher wurden aus allen Bereichen des Förderprogramms insgesamt über 85 Modellvorhaben ausgewählt.

Bundesumweltministerin Steffi Lemke: "Der tiefgreifende Strukturwandel stellt insbesondere die Braunkohlereviere vor große Herausforderungen. Gleichzeitig bieten die Energiewende und der Ausstieg aus der Kohle neue Chancen für die Kommunen in den Revieren: Gemeinsam können sie stärker in eine nachhaltige Entwicklung einsteigen. Genau hier, in den Kommunen und Städten, entscheidet sich, wie wir uns für eine nachhaltige Zukunft aufstellen. Denn die Umsetzung von Nachhaltigkeitskonzepten bedeutet ganz konkret: Bessere Luft, mehr Stadtgrün, das auch im Sommer kühlt und Wasser speichert und insgesamt mehr Lebensqualität. Wir fördern daher gezielt kommunale Nachhaltigkeitsmanagerinnen und -manager, damit sie gemeinsam mit den Menschen vor Ort in Nordrhein-Westfalen, Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt gute Ideenumsetzen können und so dazu beitragen, den Strukturwandel auf einen nachhaltigen, ökologischen und damit zukunftsfähigen Weg zu bringen. Damit wollen wir gemeinsam die Lebensqualität und Attraktivität in den Regionen sichern und weiterentwickeln."

Gruppenfoto. Weitere Informationen siehe Bildunterschrift

Bundesumweltministerin Steffi Lemke und die Nachhaltigkeitsmanagerinnen und -manager

Zurzeit werden über 20 Nachhaltigkeitsmanagerinnen und -manager in allen drei Braunkohlerevieren Lausitz, Rheinisches Revier und Mitteldeutschland aus vier Bundesländern gefördert. Das inhaltliche Spektrum und die Ziele der KoMoNa-Vorhaben sind dabei vielfältig. Mithilfe von integrierten Nachhaltigkeitskonzepten möchten die Kommunen ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber der Klimakrise, dem Artenaussterben und der Verschmutzungskrise erhöhen und ihre Nachhaltigkeitsziele stärker verankern. Dafür wird die jeweils notwendige Personalstelle einer Nachhaltigkeitsmanagerin beziehungsweise eines Nachhaltigkeitsmanagers für die Erstellung des Nachhaltigkeitskonzeptes durch KoMoNa finanziert. Die Menschen vor Ort werden dabei aktiv miteinbezogen, denn ein ökologisch nachhaltiger Strukturwandel kann insbesondere dann gelingen, wenn der Gestaltungswille aus den Regionen selbst kommt. Das Nachhaltigkeitskonzept wird es ermöglichen spezifische Herausforderungen und Chancen in den Kommunen systematisch zu identifizieren, wie beispielsweise in den Bereichen Stadtgrün, Klimaschutz und Klimaanpassung, Ressourcenschutz, Umweltgesundheit, die Mobilitäts- und Bauwende. Die Nachhaltigkeitsmanagerinnen und -manager treffen sich heute in Berlin im BMUV zu einem Transferlabor zum Wissens- und Erfahrungsaustausch sowie zur besseren Vernetzung.

Die ersten beiden KoMoNa-Förderaufrufe stießen auf große Resonanz in den Regionen. Bis Ende dieses Jahres werden insgesamt über 85 Modellvorhaben mit einem Fördervolumen von rund 80 Millionen Euro gefördert. Der dritte Förderaufruf wird zurzeit für Anfang 2024 vorbereitet.

Hintergrundinformationen

Das Förderprogramm "Kommunale Modellvorhaben zur Umsetzung der ökologischen Nachhaltigkeitsziele in Strukturwandelregionen" (KoMoNa) richtet sich an Kommunen und andere Akteure wie etwa Hochschulen und Unternehmen aus Regionen, die vom Kohleausstieg betroffen sind. Zu den ausgewählten Gebieten gehören das Lausitzer, das Mitteldeutsche und das Rheinische Revier. Die Reviere werden in Ihrem Bestreben gestärkt, zu Pilotregionen zu werden, die auf vorbildliche Weise zu einer ökologisch nachhaltigen Entwicklung beitragen.

KoMoNa fördert schwerpunktmäßig investive Maßnahmen wie beispielsweise die naturnahe Gestaltung von Flächen und Gewässern. Auch Projektideen im Sinne eines umweltfreundlichen und nachhaltigen Tourismus oder für mehr Umweltgerechtigkeit in Quartieren und Stadtteilen werden durch das Förderprogramm unterstützt. Neben den investiven Projektideen fördert das BMUV auch konzeptionelle Maßnahmen, die dazu beitragen, die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie (DNS) umzusetzen. Hierzu gehören etwa kommunale Nachhaltigkeitskonzepte, Personalstellen für ein kommunales Nachhaltigkeitsmanagement, Projektideen zur Vernetzung und solche, die das bürgerschaftliche Engagement stärken. Des Weiteren können außerschulische Bildungs- und Kulturprojekte mit Fokus auf der Stärkung des Bewusstseins und Engagements von Jugendlichen ("Empowerment"), im Bereich Bürgerwissenschaft (Citizen Science) oder nachhaltigkeitsbezogene Wettbewerbe und Kampagnen gefördert werden.

07.11.2023 | Pressemitteilung Nr. 172/23 | Nachhaltigkeit

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https://www.bmuv.de/PM10808
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