Straßenverkehr

Autos ind er Stadt in der Abenddämmerung

Die meisten Treibhausgase des Verkehrs entstehen auf der Straße. Dort werden derzeit zu 95 Prozent fossile Kraftstoffe genutzt: Benzin und Diesel sowie in kleineren Mengen Erdgas und Flüssiggas. Dies alles sind Kohlenwasserstoffe, bei deren Verbrennung Kohlendioxid, also CO2, frei wird Der CO2-Ausstoß hängt damit vom Kraftstoffverbrauch der Pkw und Lkw ab – und dieser wiederum davon, wie groß, schwer und leistungsstark die Fahrzeuge sind. 

Für mehr Klimaschutz im Verkehr gibt es mehrere Strategien: Verkehr kann vermieden, verlagert, und weniger CO2-intensiv gestaltet werden – so etwa durch mehr Elektrofahrzeuge.

Verkehr lässt sich vermeiden, wenn die Wege durch andere Siedlungsstrukturen verkürzt, die Nutzungsvielfalt in Quartieren erhöht oder Fahrzeuge über Fahrgemeinschaften besser ausgelastet werden. Auch beim Güterverkehr lässt sich das Verkehrsaufkommen reduzieren, so durch regionalere Lieferketten oder auch eine höhere Auslastung von Lkw durch verbesserte Logistikprozesse. 

Die Verkehrsverlagerung setzt auf eine umweltschonendere Fortbewegung, im Personenverkehr zum Beispiel zu Fuß, mit dem Fahrrad oder öffentlichen Verkehrsmitteln. Damit Menschen ihr Auto stehen lassen, müssen der öffentliche Personennahverkehr und der Schienenverkehr verbessert werden – so durch eine höhere Taktung und eine einfachere Erreichbarkeit. Um die Attraktivität des Radverkehrs zu erhöhen sollten Fahrradinfrastrukturen aus- und Privilegien für Pkw abgebaut werden. Im Güterverkehr könnte mehr Verkehr auf die Schiene verlagert werden – hierfür müssen Kapazitätsengpässe im Netz behoben, die Schiene muss flexibler und zuverlässiger werden. 

Schließlich gilt es, die Emissionen des verbleibenden Verkehrs zu verringern – durch effizientere Fahrzeuge, alternative Antriebe und zum Teil auch alternative Kraftstoffe. Denn der Pkw- und Lkw-Verkehr wird sich nicht komplett vermeiden oder verlagern lassen. 

Pkw verursachen 60 Prozent der Treibhausgasemissionen des Straßenverkehrs. Zwar hat sich ihre Effizienz verbessert, dies wird jedoch unter anderem durch eine Steigerung des Pkw-Verkehrs wieder aufgehoben. Gerade der mit fossilen Energien betriebene Verbrennungsmotor kann langfristig nicht Teil eines zukunftsfähigen Straßenverkehrs sein. Hier braucht es den Elektromotor, die energieeffizienteste Alternative, die keine Luftschadstoffe emittiert und auf Basis erneuerbarer Energien betrieben werden kann.

Auch fortschrittliche Biokraftstoffe, Wasserstoff und strombasierte Kraftstoffe können dazu beitragen, den Klimaschutz im Verkehr voranzubringen. Doch sind viele Fragen etwa mit Blick auf die ökologischen Auswirkungen fortschrittlicher Biokraftstoffe noch nicht geklärt. Strombasierte Kraftstoffe schneiden aufgrund der hohen Umwandlungsverluste im Straßenverkehr deutlich schlechter ab als elektrische Fahrzeuge. Sie sollten daher vor allem dort genutzt werden, wo es keine sinnvollen Alternativen gibt – etwa im Luft- und Seeverkehr.

Ein vor allem lokales Problem des Verkehrs sind Schadstoffe wie Stickstoffoxide (NOx) und Partikelemissionen, die sich negativ auf Mensch und Umwelt auswirken. Die Partikel- und NOx-Emissionen konnten zwischen seit 1990 schon deutlich gesenkt werden. Maßgeblich war hierfür vor allem die Absatzgesetzgebung, die kontinuierlich weiterentwickelt wird, um weitere Verbesserungen zu erreichen. Die nachhaltige Begrenzung der Schadstoffemissionen leitet sich zudem aus einer degressiven Entwicklung des Gesamtverkehrs sowie einer möglichst zügigen Flottenumstellung auf Fahrzeuge mit alternativen beziehungsweise emissionsärmeren Antriebstechnologien ab.

Stand: 18.01.2021

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