Der NanoDialog

Das Bundesumweltministerium war in den Jahren 2006 bis 2023 federführend für den NanoDialog der Bundesregierung. Ziel dieses langfristig angelegten, stetigen Austauschs mit den verschiedenen Interessengruppen war es, die wissenschaftlichen und technischen Entwicklungen im Bereich der Nanotechnologien gesellschaftspolitisch zu begleiten.Grundlage dafür war der Nano-Initiative – Aktionsplan 2010 aus dem Jahr 2006.  

Der NanoDialog begann im Jahr 2006 mit der Arbeit der NanoKommission als zentrale, nationale Dialogplattform. Sie bestand aus etwa 20 Mitgliedern verschiedener gesellschaftlicher Interessengruppen. Ihre Aufgabe war es, den Austausch gesellschaftlicher Interessengruppen zu Chancen und Risiken von Nanotechnologien zu unterstützen und damit einen Beitrag für einen verantwortungsvollen und nachhaltigen Umgang mit Nanomaterialien zu leisten. Um die inhaltlichen Fragen vertieft zu diskutieren, wurden Arbeitsgruppen gebildet, in denen mehr als 300 Expertinnen und Experten ehrenamtlich arbeiteten. Die beiden Dialog-Phasen (2006 bis 2008 und 2009 bis 2011) endeten jeweils mit einem Abschlussbericht und Empfehlungen an die Bundesregierung.

2011 – 2022: Die FachDialoge

Am Ende der zweiten Dialophase entschieden die Beteiligten des NanoDialogs, dass die Fragestellungen besser in themenbezogenen Veranstaltungen zu diskutieren seien. Deshalb wurde das Format auf zweitägige Fachdialoge umgestellt. Neben kontinuierlich beteiligten Stakeholdern werden auch unterschiedliche Fachexperten eingeladen. In jedem FachDialog sind circa 30 Personen vertreten.

2011 - 2012

Ab Mitte 2011, in seiner dritten Phase, fand der NanoDialog in Form zweitägiger FachDialoge statt. In den ersten beiden Veranstaltungen wurden zwei zentrale Themen der NanoKommission aufgegriffen und weiter diskutiert: "Instrumente zur Bewertung und zum Risikomanagement von Nanomaterialien und Nanoprodukten" sowie "Rückverfolgbarkeit von Nanomaterialien". Der dritte FachDialog diskutierte Fragestellungen im Bereich der "Nachhaltigkeit von Nanotechnologien - green nano". In der letzten Veranstaltung wurden die Ergebnisse aus allen Dialogen zusammenfassend ausgewertet, die Potenziale der Forschung als Standortfaktor im internationalen Kontext vorgestellt und Konsequenzen abgeleitet.

2013 - 2015

Die FachDialoge der vierten Phase widmeten sich verstärkt einzelnen Anwendungsfeldern der Nanotechnologien: So griff der erste von vier FachDialogen das Thema "Nanomedizin" auf. Im zweiten Dialog ging es um die "Aquatische Umwelt und Nanotechnologien". Der dritte FachDialog behandelte das bis dahin wenig bearbeitete Thema "Nanomaterialien und Abfall, bevor diese Dialogphase mit einem FachDialog zum Thema "Nanomaterialien im Lebensmittelbereich" endete.

2016 - 2019

Eröffnet von der Parlamentarischen Staatsekretärin des Bundesumweltministeriums startete die fünfte Dialogphase im Juni 2016 mit einer Konferenz. Sie blickte auf zehn erfolgreiche Jahre zurück und würdigte die Arbeit der bis dahin mehr als 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer des NanoDialogs. Im Rahmen dieser Konferenz wurden die Ergebnisse der vorangegangenen FachDialoge vorgestellt, reflektiert und diskutiert. 

Der erste FachDialog der fünften Phase diskutierte im November 2016 die "Chancen und Risiken der Anwendung von Nanotechnologien im Baubereich" unter anderem unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit. Im Rahmen des zweiten FachDialoges "Chancen und Risiken der Anwendung von Nanotechnologien im Automobilsektor" wurde anhand zahlreicher Anwendungsbeispiele ein Überblick über aktuelle und zukünftige Anwendungen von Nanomaterialien im Automobil gegeben und diskutiert. Der dritte FachDialog im Jahr 2018 gab Gelegenheit, das weltweit einzigartige Langzeitforschungsprojekt "Nano-in-Vivo"  fachlich zu diskutieren und über mögliche regulatorische Konsequenzen nachzudenken. 

Der FachDialog "Chancen und Risiken von neuartigen Materialien" beendete die fünfte Phase des NanoDialogs. Er trug der Tatsache Rechnung, dass nanokleine Strukturen in der Größenordnung bis 1000 Nanometer Bausteine in sehr verschiedenen neuartigen Materialien sein können und bot den Raum, auch diese Entwicklungen und ihre Herausforderungen (zum Beispiel für die Kreislaufwirtschaft) zu diskutieren.

2019 – 2022

Der NanoDialog der Bundesregierung lebte vom direkten Austausch der gesellschaftlichen Gruppen. Während der Covid19-Pandemie waren solche Begegnungen nicht möglich. Die Veranstaltungen wurden daher erst wieder aufgenommen, als es die Pandemie-Lage zuließ. Der dann durchgeführte FachDialog richtete den Blick in die Zukunft aktiver, nanoskaliger Materialien in der Medizin, der Displaytechnologie, der Sensorik, als künstliche Muskeln, in Gebäuden und Maschinen oder auch zur Katalyse von Reinigungs- und Desinfektionsprozessen.

Abschluss 2023

Im Juni 2023 beendete das  Bundesumweltministerium  den NanoDialog der Bundesregierung in Berlin mit der internationalen Konferenz "How the world deals with materials on the nanoscale – responsible use and challenges". Etwa 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer von Unternehmen, Behörden, wissenschaftlichen Einrichtungen, Umwelt- und Verbraucherverbänden aus allen Teilen der Welt diskutierten, wie die Chancen von Nanomaterialien optimal genutzt und mögliche Risiken für Umwelt und Gesundheit minimiert werden können. In ihrem Grußwort betonte Staatssekretärin Dr. Christiane Rohleder: "Ganz im Sinne des NanoDialogs bleiben wir weiter im Austausch. Denn nur gemeinsam können wir die Ziele im Umwelt- und Gesundheitsschutz erreichen und einen verlässlichen Rahmen für sichere Innovationen schaffen."

Im Jahr 2023 beendete das Bundesumweltministerium den NanoDialog der Bundesregierung nach 16 erfolgreichen Jahren. Der Abschlussbericht gibt einen Überblick über die letzte Phase des Dialogs von 2019 bis 2023.

  • Abschlussbericht: Der NanoDialog der Bundesregierung 6. Dialogphase (2019 – 2023)

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Stand: 19.04.2024

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