Erste Schritte auf dem Weg zum Weltnaturschutzrat

13.11.2008
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: Nr. 261/08
Thema:
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Leitung: Sigmar Gabriel
Amtszeit: 22.11.2005 - 28.10.2009
16. Wahlperiode: 22.11.2005 - 28.10.2009

Vertreter aus mehr als 100 Staaten haben auf einer Konferenz in der malaysischen Verwaltungshauptstadt Putrajaya erste Schritte auf dem Weg zu einem Weltnaturschutzrat beschlossen. Zuvor soll allerdings eine Analyse vorgenommen werden, in welchen Bereichen besonderer Bedarf für wissenschaftliche Beratung besteht.

Rund sechs Monate nachdem in Bonn bei der UN-Naturschutzkonferenz vereinbart wurde, ein dem Weltklimarat IPCC vergleichbares Gremium für den Bereich Biologische Vielfalt zu schaffen, haben in Malaysia die ersten offiziellen Regierungskonsultation zur Einrichtung eines solchen internationalen Wissenschaftsrates für Biodiversität und Ökosysteme stattgefunden (Intergovernmental Platform on Biodiversity and Ecosystem Service, IPBES) stattgefunden. Die dreitägige Konferenz fand auf Einladung des UN-Umweltprogramms UNEP mit finanzieller Unterstützung Deutschlands statt.

Für Deutschland, das derzeit die Präsidentschaft des UN-Übereinkommens über die biologische Vielfalt (CBD) innehat, nahm der Leiter der Naturschutzabteilung im Bundesumweltministerium, Jochen Flasbarth an der Konferenz teil. "Um die Zerstörung und Übernutzung der biologischen Vielfalt zu stoppen, braucht es dringend politisch verwertbare wissenschaftliche Empfehlungen, an denen die Weltgemeinschaft nicht vorbei gehen kann", sagte Flasbarth.

In Malaysia wurde in der ersten Verhandlungsrunde, bei der mehr als 100 Staaten vertreten waren, grundsätzliche Einigkeit erzielt, dass das neue Beratungsgremiums eingerichtete werden soll. Weitgehend einig war man sich zudem, dass das Gremium politisch unabhängig sein soll, die Ergebnisse aber in irgendeiner noch genauer zu definierenden Form durch die Regierungen entgegengenommen werden sollen. "Das Ziel muss sein, den wissenschaftlichen Erkenntnissen eine gewisse Verbindlichkeit für die politische Umsetzung zu geben", so Flasbarth.

In einem nächsten Schritt sollen sich die Umweltminister bei der Verwaltungsratssitzung von UNEP im Februar 2009 mit dem Thema befassen und dabei die Weichen für die weiteren Konsultationen auf Beamtenebene stellen. "Bei dieser ersten Runde der Regierungsgespräche sind wir erstaunlich weit gekommen. Wenn wir dieses Tempo beibehalten, haben wir gute Chancen, dass das neue Wissenschaftlergremium noch während der deutschen CBD-Präsidentschaft bis zum Jahr 2010 seine Arbeit aufnehmen kann. Auch der Weltklimarat ist vor 20 Jahren nicht über Nacht gegründet worden", sagte Flasbarth.

13.11.2008 | Pressemitteilung Nr. 261/08
https://www.bmuv.de/PM4001
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