Neue umfangreiche Studie über die wirtschaftlichen Auswirkungen der Schädigung von Ökosystemen

29.05.2008
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: Nr. 116/08
Thema:
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Leitung: Sigmar Gabriel
Amtszeit: 22.11.2005 - 28.10.2009
16. Wahlperiode: 22.11.2005 - 28.10.2009

Heute wurden in Bonn auf der 9. UN-Naturschutzkonferenz die ersten Ergebnisse einer neuen umfangreichen Studie über die wirtschaftlichen Auswirkungen der Schädigung von Ökosystemen vorgestellt. Die Studie Die Ökonomie von Ökosystemen und der Biodiversität (The Economics of Ecosystems and Biodiversity – TEEB) wurde von dem Ökonomen Pavan Sukhdev von der Deutschen Bank präsentiert. Die Studie war von Bundesumweltminister Sigmar Gabriel und EU-Umweltkommissar Stavros Dimas 2007 nach einer Konferenz in Potsdam in Auftrag gegeben worden. Die vorläufigen Ergebnisse sind Teil eines größeren Projekts, dessen Abschlussbericht 2009 vorliegen soll.

Auf der Pressekonferenz erklärte Umweltminister Gabriel: "Obwohl unser Wohlergehen völlig abhängig von diesen Dienstleistungen ist, die die Natur für uns bereitstellt, sind es in überwiegender Mehrheit Güter, für die es keine Märkte und daher auch keine Preise gibt. Dabei sollten wir wissen, dass wir mit der Vernichtung der biologischen Vielfalt die Datenbank der Natur unwiederbringlich Stück für Stück löschen. Es ist Zeit, dass wir die ökonomischen Konsequenzen unseres Handelns begreifen."

EU-Kommissar Dimas sagte: "Der Verlust der Artenvielfalt bedeutet eine genauso große Bedrohung wie der Klimawandel und muss umfassend angegangen werden. Ich bin dankbar, dass uns jetzt die ersten Ergebnisse der Studie vorliegen, die uns dabei helfen werden, angemessene Strategien zu entwickeln. Der Zwischenbericht zeigt, dass die Armen ungleich stärker vom Verlust der Artenvielfalt betroffen sind. Er unterstreicht auch unsere Unfähigkeit, diese Welt, die wir zukünftigen Generationen hinterlassen werden, zu schätzen und weist auf die weltweite Kluft zwischen Arm und Reich hin."

Die Ursprünge dieser Studie lassen sich zu dem Treffen der G8 +5 Umweltminister im März 2007 in Potsdam im Rahmen der deutschen EU Präsidentschaft zurückverfolgen, wo sich die Minister mit dem wirtschaftlichen Wert der Artenvielfalt und von ökosystemaren Dienstleistungen sowie den langfristigen Folgen des fortschreitenden Verlusts der Biodiversiät beschäftigten.

Als Antwort auf die Gespräche in Potsdam rief Umweltminister Gabriel gemeinsam mit EU-Kommissar Stavros Dimas die Initiative Die Ökonomie von Ökosystemen und der Biodiversität (TEEB) ins Leben. Für die Leitung der Studie konnte Pavan Sukhdev, ein hochrangiger Mitarbeiter der Deutschen Bank, gewonnen werden.

Sowohl Umweltminister Gabriel als auch EU-Kommissar Dimas erklärten, dass sie, nachdem sie den Zwischenbericht gelesen hatten, mehr den je von der Notwendigkeit überzeugt seien, dass Regierungs- und Firmenpolitik den wahren wirtschaftlichen Wert der Artenvielfalt widerspiegeln müsse. Beide beglückwünschten außerdem Pavan Sukhdev zu seinen bisherigen Anstrengungen.

Gabriel und Dimas bekräftigten ihre Unterstützung für die zweite Phase der Studie. Beide sind der Meinung, dass dies einen erheblichen Beitrag zum Erreichen der Ziele der CBD leisten wird. Sie betonten den globalen Charakter der Arbeit und verliehen ihrem Wunsch Ausdruck, dass die zweite Phase eng mit der neuen "Intergovernmental Science Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem Services" verbunden sein sollte.

Ökosystemare Dienstleistungen von Holz über Nahrung, Wasserreinigungsfunktion bis hin zur Klimaregulierung werden uns von der Natur kostenlos bereitgestellt. Diese Dienstleistungen werden derzeit noch von den konventionellen Wirtschaftssystemen ignoriert, ihr weltweiter Rückgang wird jedoch weithin anerkannt. Die TEEB Studie ist ein Versuch einen Rahmen zu finden der sicherstellen soll, dass ihr Wert berücksichtigt wird und der ihren Verlust eindämmen soll.

Die Europäische Kommission hat sich dazu verpflichtet, den Verlust der Artenvielfalt in Europa bis 2010 aufzuhalten.

29.05.2008 | Pressemitteilung Nr. 116/08
https://www.bmuv.de/PM3834
  • Fotogalerie Videogalerie

    Mediathek

    Das Ministerium in Bildern

  • Fotogalerie Videogalerie Interviews

    Online-Tagebuch

    Aus der täglichen Arbeit des Ministeriums

  • Newsletter

    Newsletter

    Meldungen per E-Mail empfangen

Wege zum Dialog

Gute Politik für Umweltschutz und Verbraucherschutz gelingt, wenn sie gemeinsam gestaltet wird. Schreiben Sie uns oder beteiligen Sie sich an unseren Dialogangeboten.