Umweltministerin Schulze zu den neuen Zahlen zu Wolfs-Rissen:
"Der Wolf ist in Deutschland eine streng geschützte Art. Die Jagd auf Wölfe ist deshalb nicht erlaubt. Aber: Wenn ein Wolf mehrfach angemessene Schutzzäune überwindet oder sogar dem Menschen zu nahe kommt, dürfen die Bundesländer ihn bereits heute zum Abschuss freigeben. Das geschieht auch, wie aktuell in Schleswig-Holstein und Niedersachsen. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir in Deutschland beides miteinander vereinbaren können: den Schutz des Wolfs, der weiterhin eine vom Aussterben bedrohte Tierart ist, und den Schutz von Schafen.
Risse gibt es ja vor allem dort, wo der Wolf erst seit kurzem wieder heimisch ist und die Schafhalter sich noch nicht auf die neue Situation eingestellt haben. Die Zahl der Risse sinkt deutlich, wenn die Halter die empfohlenen Schutzmaßnahmen ergreifen, also Zäune aufstellen oder Herdenschutzhunde anschaffen. Wichtig ist mir, dass die Arbeit der Weidetierhalter angemessen bezahlt wird. Wie wir diese besser unterstützen können, diskutiere ich seit geraumer Zeit mit der Landwirtschaftsministerin. Es wäre gut, wenn wir uns endlich über den Wolf einigen könnten."
Fest steht:
- Die Sicherheit der Menschen hat immer oberste Priorität. Seit der Rückkehr der Wölfe nach Deutschland hat es keinen einzigen Angriff auf Menschen gegeben. Wenn Wölfe Menschen zu nahe kommen, können sie bereits heute abgeschossen werden.
- Risse von Weidetieren gibt es vor allem dort, wo der Wolf erst seit kurzem wieder heimisch ist und die Schafhalter sich noch nicht auf die neue Situation eingestellt haben. Die Zahl der Risse sinkt deutlich, wenn die Halter die empfohlenen Schutzmaßnahmen ergreifen, also Zäune aufstellen oder Herdenschutzhunde anschaffen. Die Kosten für die Schutzmaßnahmen werden ganz überwiegend von den Ländern erstattet. Im letzten Jahr sind dafür rund 1,3 Millionen Euro geflossen. Wenn ein Wolf mehrfach spezielle Schutzzäune überwindet, dann können die zuständigen Behörden veranlassen, dass er abgeschossen wird.
- Eine pauschale Bestandsregulierung würde den Weidetierhaltern nicht helfen. Die Jagd auf Wölfe vermeidet keine Schäden bei Nutztieren. Wichtig ist, dass die Arbeit der Weidetierhalter, die für Natur- und Landschaftsschutz absolut unverzichtbar ist, insgesamt angemessen bezahlt wird.