Umweltmanagementsystem EMAS – innovativ, nachhaltig, umweltbewusst

22.01.2014
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Bundesumweltministerin Hendricks zeichnet innovative EMAS-Anwender aus

Bundesumweltministerin Hendricks zeichnet innovative EMAS-Anwender aus

Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks hat am 17. Januar 2014 besonders umweltengagierte und -innovative Unternehmen und Organisationen, die teilweise schon seit vielen Jahren ein betriebliches Umweltmanagementsystem nach den Regeln der europäischen Öko-Audit-Verordnung betreiben, mit einer Urkundenverleihung gewürdigt.

Vorausgegangen waren die Nominierung von Unternehmen seitens der Industrie- und Handelskammern und der Handwerkskammern und die Auswahl durch eine Jury unter Beteiligung des Deutschen Industrie- und Handelskammertages, der Deutschen Akkreditierungs- und Zulassungsgesellschaft für Umweltgutachter (DAU) mbH, des Umweltbundesamtes, des Umweltgutachterausschusses und des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit.

Folgende Unternehmen und Organisationen, deren Umweltengagement und Umweltleistungen im Einzelnen in ihren Umwelterklärungen veröffentlicht sind, wurden für ihre Umweltleistungen geehrt:

Abfallwirtschaft Lahn-Dill, Aßlar

Die Abfallwirtschaft Lahn-Dill hat bereits 1999 EMAS eingeführt und betreibt als öffentliche-rechtliche Gebietskörperschaft zukunftsweisende Umweltschutzpolitik im Lahn-Dill-Kreis. Sie nimmt ihre Aufgabe als Vorbild für Gewerbebetriebe und die Bürgerinnen und Bürger ihres Landkreises wahr.

ABT Mediengruppe, Weinheim

Die ABT Mediengruppe betreibt eine breit gestreute umweltschonende und nachhaltige Produktion. Sie verfügt zum Beispiel über verschiedene Zertifizierungen im Druckbereich, bezieht zu 100 Prozent Ökostrom und hat medienübergreifende Konzepte entwickelt, die länderübergreifende Information ohne Papierverbrauch und aufwändige Druckabnahmen ermöglicht. Sie weist ihre Kunden auf die Verwendungsmöglichkeiten des EMAS-Logos hin.

Auerbräu GmbH, Rosenheim

Die Auerbräu GmbH gewinnt über den Betrieb eines Rauchgaswärmetauschers an der Dampfkesselanlage 6-7 Prozent des gesamten Wärmeenergieverbrauchs der Brauerei aus den Rauchgasen.

Axel Springer AG, Offsetdruckerei Ahrensburg

Die Offsetdruckerei Ahrensburg der Axel Springer AG gehört zu den ersten EMAS-Teilnehmern in Schleswig-Holstein und den ersten EMAS-Druckereien in Europa. Hervorzuheben ist die Kooperation mit den örtlichen Schulen. Diese wurde 2012/13 als UN-Dekadeprojekt "Bildung für nachhaltige Entwicklung" anerkannt und von der deutschen UNESCO-Kommission ausgezeichnet.

Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB), Bonn

Das BIBB integriert das Thema EMAS/Umweltmanagement in seine Kriterien und Umsetzungshilfen für Ausbildungsberufe, ferner in Ausbildungsmaßnahmen des eigenen Hauses. Im eigenen betrieblichen Umweltschutz wird großer Wert auf eine Reduzierung des Papierverbrauchs gelegt. Durch die Installation einer direkten freien Kühlung im Serverraum wurde 2011 eine energiesparende Kühlung über die Außenluft mit hohen Energieeinsparpotentialen installiert.

Biohof Bakenhus Landwirtschaft Gustav Wolters, Großenkneten

Der Biohof hat EMAS 2009 im Rahmen eines Projektes "EMASeasy in der Land- und Ernährungswirtschaft" mit mehreren anderen Unternehmen, die zu einer gemeinsamen Liefer- und Produktionskette (Futtermittelhersteller, Tierarztpraxis, zwei landwirtschaftliche Betriebe, zwei Lebensmittelhersteller) zählen, eingeführt. Der Stromverbrauch wurde seit 2010 etwa halbiert. Der Gasverbrauch in der Maschinenhalle wurde gegenüber 2011 um etwa 40 Prozent reduziert, da die Kartoffellagerung nun regelmäßig in Feldmieten erfolgt.

CWS Lackfabrik GmbH & Co. KG, Düren

Die CWS Lackfabrik ist ein großer Pulverlackhersteller und seit 1996 EMAS-registriert und hat schon frühzeitig mit der Entwicklung umweltverträglicher Produkte (zum Beispiel Pulverlacke und Kunstharze) begonnen. Die Umweltauswirkungen der Herstellungsprozesse werden kontinuierlich verringert und in der Umwelterklärung offengelegt, daneben wird in einer Zusammenarbeit mit Hochschulen Grundlagenforschung betrieben, um die Anforderungen an Qualität, Umwelt- und Arbeitsschutz gleichzeitig zu fördern.

Emil Frei GmbH & Co. KG, Bräunlingen

Seit der EMAS-Einführung 1996 hat das Unternehmen mit knapp 400 Mitarbeitern, das Industrielacke produziert, seinen Frischwasserverbrauch pro Jahr von ursprünglich mehr als 15.700 Kubikmetern auf 3.300 Kubikmeter im Jahr 2011 bei fast verdoppelter Produktionsmenge reduzieren können. Das Regenwasservolumen von 8.000 Kubikmeter pro Jahr wird zu fast 59 Prozent in unterschiedlichen Prozessen genutzt. Lösemittelfreie Lacke wurden gegenüber 1995 auf mehr als 70 Prozent gesteigert.

Himolla Polstermöbel GmbH, Taufkirchen/Vils

Das Unternehmen setzt seinen Schwerpunkt im betrieblichen Umweltschutz zurzeit auf Aktivitäten im Bereich der Energieeffizienz und hat über eine Sensibilisierung der Mitarbeiter erhebliche Erfolge bei der Einsparung von Energie erzielt. Auf ca. 6000 m2 werden mit einer 900kWp Photovoltaikanlage knapp 1000 Mwh Solarstrom pro Jahr produziert, der zu circa 90 Prozent selbst verbraucht wird. Gleichzeitig verfügt die gesamte Produktpalette über den Blauen Engel.

Klosterbrauerei Andechs, Andechs

Die Klosterbrauerei sieht sich als klösterliches Unternehmen in einer besonderen Verpflichtung, sorgsam und schonend mit der Schöpfung und den den Menschen anvertrauten Ressourcen umzugehen. Der Wärmeenergieverbrauch wurde durch technische Maßnahmen von 1999 bis 2012 um 39 Prozent reduziert. Der Stromverbrauch pro Hektoliter wurde von 1999 bis 2012 um 22 Prozent trotz einer stark erhöhten Automatisierung reduziert. Der Wasserverbrauch wurde im selben Zeitraum durch technische Maßnahmen und Überarbeitung von Prozessabläufen um 42 Prozent reduziert.

Leuphana Universität, Lüneburg

Die Universität hat sich als erste Universität im Jahr 2000 EMAS-registrieren lassen und zum Ziel gesetzt, den Universitätsbetrieb insgesamt nachhaltig zu gestalten und klimaneutral zu handeln.

Neumarkter Lammsbräu Gebrüder Ehrnsperger KG, Neumarkt in der Oberpfalz

Die Brauerei bezieht seit 2011 zu 100 Prozent Ökostrom und unterstützt zahlreiche Projekte, die der Erhaltung der biologischen Vielfalt dienen (etwa Streuobstwiesen oder Förderung des ökologischen Landbaus mit einer Reduzierung von Klimagasemissionen um circa 50 Prozent). Im Produktionsbetrieb führen technische Neuerungen zu einer erheblichen Verbesserung der Energieeffizienz, Lieferanten werden Umweltaudits unterzogen. Weitergehend findet eine umfangreiche Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit zum Thema Nachhaltigkeit statt.

Roth Werke GmbH, Dautphetal

Für die Roth Werke als Gummi- und Kunststoffwaren herstellendes Unternehmen stellt die Energieeinsparung eines der wichtigsten betriebsbezogenen Umweltthemen dar. Mittels technischer Maßnahmen wird vor allem der Einsatz fossiler Brennstoffe verringert.

Sächsische Bildungsgesellschaft für Umweltschutz und Chemieberufe Dresden mbH

Die Bildungsgesellschaft nimmt seit 2002 an EMAS teil. Umweltbelange werden in vollem Umfang in die Bildungsprodukte und -prozesse eingebunden, in Lehrveranstaltungen wird EMAS dargestellt. Der Energieeinsatz aus erneuerbaren Energie wurde auf 45 Prozent gesteigert. CO2-Emisionen wurden von 304 t/a in 2008 auf 63 t/a in 2013 gesenkt. Die Gesellschaft wurde bereits dreimal innerhalb der UN-Dekade "Bildung für nachhaltige Entwicklung 2005-2014" ausgezeichnet.

SCA Hygiene Products GmbH, Standort Witzenhausen

Das Unternehmen stellt Papiererzeugnisse (unter anderem Taschentücher und Hygieneartikel) her. Durch zahlreiche technische Maßnahmen wurde der Energie- und Wasserbedarf in den letzten drei Jahren stetig verringert. Durch den Komplettumbau des Kondensatrücklaufsystems und Abhitzestrangs wurde der Gasverbrauch um mehr als 10 Prozent verringert. Ein "E-Save Day" sensibilisiert die eigenen Mitarbeiter im Umgang mit Ressourcen und Energie und hinsichtlich des Abfallaufkommens.

Studiosus Reisen GmbH, München

Studiosus richtet im Rahmen seines EMAS-Systems seit 1998 sein Kerngeschäft kontinuierlich auf Umweltschutz und Nachhaltigkeit aus. 2004 wurden die Qualitäts- und Umweltmanagement-Systeme in ein integriertes Managementsystem (Qualitäts- und Nachhaltigkeitsmanagement) zusammengeführt. Alle Fahrten zu Wasser und zu Land, die in den Reiseleistungen enthalten sind, werden weltweit durch CO2-Kompensation klimaneutral gestellt. In der Saison 2013 hat Studiosus über 200 000 Euro in den Ausgleich reisebedingter CO2-Emissionen investiert und kompensierte hierdurch 10.294 Tonnen CO2 im Rahmen eines eigenen Kleinbiogas-Projektes in Indien. Bei Flugreisen wird den Gästen die Möglichkeit geboten, die Emissionen ihres Fluges durch freiwillige Spenden zu kompensieren.

The Ritz Carlton, Berlin

Das Hotel ist das erste 5- Sterne Hotel in Europa, das EMAS zur kontinuierlichen Verbesserung seiner Umweltleistung implementiert hat. Umweltschutz ist für die Ritz-Carlton Hotel Company L.L.C. eine Säule ihres sozialen Engagements, das unter dem Begriff "Community Footprints" zusammengefasst wird, umfassende Umweltschutzrichtlinien gelten für alle Häuser weltweit. Eine Lieferantenbewertung sowie gute Umweltstandards von Lieferanten zählen hierzu ebenso wie der 100prozentige Bezug von Ökostrom. Mitarbeiterbelange sind ein weiterer Schwerpunkt im Maßnahmenprogramm des Hotels.

VAUDE Sport GmbH & Co. KG, Tettnang

VAUDE ist bislang als einziges Unternehmen der Outdoor-Branche EMAS-zertifiziert und hat seine Umwelterklärung in den Nachhaltigkeitsbericht integriert. Das Unternehmen bezieht seit 2009 Strom ausschließlich aus erneuerbaren Energien, der Anteil des selbst produzierten Solarstroms bezogen auf den gesamten Stromverbrauch 2012 betrug 28 Prozent. Die Menge der Drucksachen wurde 2012 um insgesamt 200 Tonnen reduziert, der Großteil der verbliebenen Drucksachen wurde auf 100 Prozent Recyclingpapier umgestellt. Mit dem Beitritt zur "Fair Wear Foundation" trägt VAUDE zu einer Verbesserung und Überwachung der Arbeitsbedingungen in der weltweiten Textilindustrie bei. Soziales Engagement zum Beispiel in der Region rundet die Nachhaltigkeitsaktivitäten des Unternehmens ab.

22.01.2014 | Meldung EMAS
https://www.bmuv.de/ME8222

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