Analyse der Rolle, die Kohlenstoffmärkte für die globale Klimafinanzierung von heute bis 2020 und darüber hinaus spielen können

Klimaschutz, Klimapolitik, EU-Emissionshandelssystem und Umweltaspekte der Energiewende

Projektlaufzeit
10.2012 - 06.2014

Forschungskennzahl
UM12 41 155

Die internationale Klimafinanzierung ist zu einem der zentralen Bausteine des internationalen Klimaregimes geworden. Dabei wird dem Kohlenstoffmarkt von Seiten der Industrieländer eine wesentliche Rolle bei der Mobilisierung der von den Entwicklungsländern benötigten Finanzmittel zugeschrieben. So schätzte etwa die Europäische Kommission 2009, dass ein Drittel der zusätzlichen Investitionsvolumina, die in den Entwicklungsländern zur Emissionsminderung benötigt würden, über den Kohlenstoffmarkt mobilisiert könnten. Allerdings lag zu dieser Zeit der Emissionspreis deutlich höher als heute. Zudem ist die bisherige Bilanz der Kohlenstoffmärkte gemischt. Zwar wurden inzwischen mehr als 4000 Projekte im Clean Development Mechanism (CDM) registriert und weitere rund 4000 Projekte sind in der Pipeline. Der Mechanismus hat jedoch deutliche Defizite in Bezug auf die ökologische Integrität der Projekte sowie ihre geographische und sektorale Verteilung. Zusätzlich zu laufenden Reformbemühungen im CDM werden parallel verschiedene weitere Emissionsminderungsmechanismen entwickelt. Die Entwicklungsländer sollen gemäß dem Bali-Aktionsplan „Nationally Appropriate Mitigation Actions“ (NAMAs) umsetzen und diese sollen von den Industrieländern unterstützt werden. Zudem wurde auf der Konferenz in Durban beschlossen, einen neuen marktbasierten Mechanismus (NMM) einzuführen, der im Gegensatz zum projektbasierten CDM „breite Segmente der Volkswirtschaft“ adressieren soll. Mögliche Relationen und Auswirkungen der verschiedenen Mechanismen unter einander sind zum großen Teil noch unklar. Vor diesem Hintergrund beleuchtete das Projekt die Lage, welchen Beitrag der Kohlenstoffmarkt bis 2020 und darüber hinaus zur internationalen Klimafinanzierung leisten kann. Die übergreifenden Fragestellungen des Projekts waren:

  • Was sind die klimabezogenen Finanzierungsbedarfe in Entwicklungsländern?
  • Welches Mobilisierungspotenzial hat der Kohlenstoffmarkt im Vergleich zu anderen Quellen der Klimafinanzierung?
  • Was sind die Gründe für die bisherigen Leerstellen des CDM und wie können diese durch Reformen des CDM oder neue Mechanismen behoben werden?
  • Welche eigenen Emissionsminderungsbeiträge können Entwicklungsländer leisten und wie können die einzelnen Stränge des Kohlenstoffmarktes (traditioneller CDM, programmatischer CDM, neue Mechanismen) mit einander und mit nationalen Politiken der Entwicklungsländer (inklusive NAMAs) verzahnt werden?

https://www.bmuv.de/FB183

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