Hintergrund G8-Gipfel 2008

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Auszug aus dem Bericht der Bundesregierung zum G8-Gipfel 2008

Der G8-Gipfel 2008 (7.-9. Juli in Toyako / Japan) beschäftigte sich in Anknüpfung an den letztjährigen Gipfel in Heiligendamm mit den Schwerpunkten Weltwirtschaft, Umwelt und Klimawandel, Entwicklung und Afrika sowie mit außen- und sicherheitspolitischen Themen. Daneben wurde vor dem Hintergrund der gestiegenen Nahrungsmittelpreise eine gesonderte Erklärung zur globalen Nahrungsmittelsicherheit verabschiedet.

Von zentraler Bedeutung war, wie schon im Vorjahr, die internationale Klimapolitik. Verbindlicher als in der Vergangenheit legten die G8 sich dabei auf eine Halbierung des CO2-Ausstoßes bis 2050 fest. Im Hinblick auf mittelfristige Reduktionsziele unterschieden sie zwischen den Beiträgen der großen Industrieländer (wirtschaftsweite Reduktionsziele) und den Beiträgen der großen Entwicklungsländer (Abweichung vom "business-as-usual"). Zudem einigten sich die G8 auf die Einrichtung von Klimafonds bei der Weltbank („Climate Investment Funds“), für die sie Zusagen in Höhe von etwa 6 Mrd. US-$ gemacht haben.

Am letzten Gipfeltag fand einer Arbeitssitzung der großen Volkswirtschaften (sog. "Major Economies") statt, d.h. mit den G8, China, Indien, Brasilien, Mexiko, Südafrika, Australien, Indonesien und Süd-Korea zur internationalen Klimapolitik.

Umwelt und Klimawandel

Im umwelt- und klimapolitischen Teil gelang es, auch die USA für das gemeinsame Ziel ("shared vision") zu gewinnen, die weltweiten Emissionen bis 2050 um mindestens 50% zu reduzieren. Die G8 einigten sich, gemeinsam darauf hinzuarbeiten, dass dieses Langfristziel, das letztes Jahr in Heiligendamm "ernsthaft erwogen" wurde, verbindliche Grundlage des künftigen Post-2012-Regimes unter Einschluss aller UNFCCC-Vertragsparteien wird. Zudem wird im Hinblick auf mittelfristige Ziele explizit zwischen den Verpflichtungen der großen Industrieländer und den Maßnahmen der großen Entwicklungsländer unterschieden und die Verantwortung der G8 betont.

Die G8-Erklärung steht dabei in engem Zusammenhang zur Erklärung der großen Volkswirtschaften ("Major Economies") vom letzten Gipfeltag, in der insbesondere die Schwellenländer - gerade auch in Abgrenzung zu den übrigen Entwicklungsländern - ihre eigene Verantwortung bei der Bekämpfung des Klimawandels anerkennen. Ausdruck dieser Verantwortung ist dabei insbesondere, dass die Schwellenländer zur Erreichung der Klimaschutzziele eine Abweichung von "business as usual"-Szenarien auch in ihren eigenen Volkswirtschaften für erforderlich halten.

Zudem konnte im G8-Kreis Einigkeit über die Einrichtung von Klimafonds bei der Weltbank ("Climate Investment Funds") erzielt werden, zu denen die G8 Zusagen in Höhe von etwa 6 Mrd. US-$ machten. Weitere Abschnitte des umwelt- und klimapolitischen Teils beschäftigen sich mit der Gründung einer "Internationalen Partnerschaft für Zusammenarbeit im Bereich Energieeffizienz", dem Erhalt der Wälder, dem Schutz der Biodiversität, den Nachhaltigkeitsprinzipien im Umgang mit Rohstoffen ("Reduce, Reuse, Recycle" - "3R") und der Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten in allen Bildungsbereichen.

https://www.bmuv.de/DL1295

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