Neue Hirtenwege für den Naturschutz im Pfälzerwald

17.04.2018
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: Nr. 079/18
Thema: Naturschutz
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit
Leitung: Svenja Schulze
Amtszeit: 14.03.2018 - 08.12.2021
19. Wahlperiode: 14.03.2018 - 08.12.2021
Ein neues Naturschutzgroßprojekt des Bundesumweltministeriums soll die Grundlagen planen, um 8500 Hektar naturnahes Grünland im größten zusammenhängenden Waldgebiet Deutschlands zu schützen, dem Pfälzer Wald.

Bundesumweltministerin Schulze startet Naturschutzgroßprojekt zusammen mit Wanderschäferei

Ein neues Naturschutzgroßprojekt des Bundesumweltministeriums soll die Grundlagen planen, um 8500 Hektar naturnahes Grünland im größten zusammenhängenden Waldgebiet Deutschlands zu schützen, dem Pfälzer Wald. Heute fand in Sankt Martin (Rheinland-Pfalz) die Auftaktveranstaltung des Projekts mit Bundesumweltministerin Svenja Schulze und Landesumweltministerin Ulrike Höfken statt. In dem Naturschutzgroßprojekt werden zusammen mit regionalen Schäfereibetrieben konkrete Maßnahmen entwickelt, um das wertvolle Offenland und die Biotopverbünde zu erhalten oder wiederherzustellen. Das Projekt des Bundesumweltministeriums und des Bundesamtes für Naturschutz wird in der Planungsphase bis 2020 zunächst mit 1,7 Millionen Euro gefördert. Der Bezirksverband Pfalz hat die Trägerschaft für das Projekt übernommen, an dem auch das Land Rheinland-Pfalz finanziell beteiligt ist.

Bundesumweltministerin Schulze: "Die einzigartige Natur des Pfälzerwalds ist ein ganz besonderes Stück deutscher Kulturlandschaft. Besonders die Wiesen und Weiden sind wertvolle Lebensräume für seltene und bedrohte Tier- und Pflanzenarten. Wenn wir diese Landschaften erhalten wollen, sind die Wanderschäfer unsere wichtigsten Verbündeten. Denn die Beweidung des Grünlands durch Schafe und Ziegen ist für die Erhaltung der Artenvielfalt essentiell. Zusammen mit den in der Region ansässigen Schäfereibetrieben wollen wir ein neues Triftwegenetz schaffen und so die Natur im Pfälzerwald schützen. Das Projekt ist ein schönes Beispiel dafür, wie Landwirtschaft und Naturschutz zum Wohle beider Seiten zusammenarbeiten können."

Das Projekt knüpft an eine seit dem Mittelalter bestehende Tradition an und schafft neue Hirtenwege – genauer gesagt ein neues Triftwegenetz. Wanderschäferherden, die durch den Pfälzerwald streifen, sollen dafür gewonnen werden, Biotoppflegemaßnahmen auf zusätzlichen Brachflächen mit ihren Tieren zu unterstützen. Triftwegenetze sind Verbindungen der Weideflächen, die die Wanderung mit möglichst vielen Fraßmöglichkeiten zwischen den Weideflächen ermöglichen.

Im Gebiet des Pfälzerwalds gibt es zwar große, naturnahe und weitgehend extensiv genutzte Grünlandlebensräume mit einer sehr hohen Artenvielfalt. Ein großes Problem ist jedoch die Isolierung der Biotope und dort lebenden Arten aufgrund von landwirtschaftlicher Nutzungsintensivierung, Aufforstungen, mangelnder Pflege oder anderen Aktivitäten. Auf das erste Projekt soll ab 2020 ein zweites, auf weitere zehn Jahre angelegtes Projekt folgen, um die bis dahin entwickelten Maßnahmen umzusetzen.

Mit dem Programm "chance.natur" verfolgt die Bundesregierung das Ziel, die herausragenden repräsentativen Landschaften Deutschlands zu erhalten und zu sichern. Bislang wurden 80 Projekte mit einer Gesamtfläche von mehr als 3700 Quadratkilometer gefördert. Dafür hat der Bund rund 500 Millionen Euro bereitgestellt. Derzeit stehen jährlich 14 Millionen Euro für den Erhalt und die Optimierung bundesweit bedeutender Natur- und Kulturlandschaften zur Verfügung.

17.04.2018 | Pressemitteilung Nr. 079/18 | Naturschutz
https://www.bmuv.de/PM7839
  • Fotogalerie Videogalerie

    Mediathek

    Das Ministerium in Bildern

  • Fotogalerie Videogalerie Interviews

    Online-Tagebuch

    Aus der täglichen Arbeit des Ministeriums

  • Newsletter

    Newsletter

    Meldungen per E-Mail empfangen

Wege zum Dialog

Gute Politik für Umweltschutz und Verbraucherschutz gelingt, wenn sie gemeinsam gestaltet wird. Schreiben Sie uns oder beteiligen Sie sich an unseren Dialogangeboten.