Naturschutzgroßprojekt schafft neuen Urwald in der "Hohen Schrecke"

26.09.2013
Blauer Himmel mit Wolken
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: Nr. 145/13
Thema: Naturschutz
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Leitung: Peter Altmaier
Amtszeit: 22.05.2012 - 17.12.2013
17. Wahlperiode: 28.10.2009 - 17.12.2013
Ein neues Naturschutzgroßprojekt soll eines der ältesten Waldgebiete Deutschlands, die "Hohe Schrecke", schützen und vergrößern. Der Höhenzug in Thüringen zeichnet sich durch eine hohe Artenvielfalt aus.

Ein neues Naturschutzgroßprojekt soll eines der ältesten Waldgebiete Deutschlands, die "Hohe Schrecke", schützen und vergrößern. Der Höhenzug in Thüringen zeichnet sich durch eine hohe Artenvielfalt aus. Hier findet sich einer der größten Buchenwälder Mitteleuropas. Das Bundesumweltministerium fördert das Vorhaben "Alter Wald mit Zukunft" in den nächsten zehn Jahren mit 9,35 Millionen Euro.

"In der Hohen Schrecke gibt es noch echten Urwald, der sich fast ganz ohne menschliches Zutun entwickeln konnte. Diesen Schatz, den uns unsere Vorfahren vererbt haben, wollen wir erhalten und vergrößern. Mit diesem vorbildlichen Projekt nimmt Deutschland auch seine globale Verantwortung für den Erhalt alter Buchenwälder wahr", sagte Bundesumweltminister Peter Altmaier.

In einer ersten Projektphase hatte der Projektträger, die "Naturstiftung David", einen umfassenden Pflege- und Entwicklungsplan für das Gebiet erstellt. In der zweiten Phase geht es nun um die Umsetzung der Maßnahmen: 1700 Hektar Wald sollen aus der Nutzung genommen werden und sich ohne menschliches Zutun wieder in einen Urwald entwickeln können. Auf einer weiteren Fläche von bis zu 4000 Hektar wird in Zukunft nur noch besonders naturverträgliche Forstwirtschaft betrieben.

Über Jahrhunderte wurde die Hohe Schrecke zurückhaltend und naturverträglich genutzt. In der DDR war sie militärisches Sperrgebiet. Dadurch bietet sie heute besonders reiche und vielfältige Waldlebensräume mit inselartig verteilten alten Buchenbeständen, Feuchtwiesen, Mooren und Wildbächen sowie einem hohen Anteil an Altbäumen und Totholz. Mehr als 220 Großpilzarten, 14 Fledermausarten und die Wildkatze kommen vor. Das belegt die große Artenvielfalt der Hohen Schrecke.

Zu den Projektmaßnahmen gehört, dass Eichenwald und Streuobstwiesen neu gepflanzt und wichtige Flächen gekauft werden. Die Gesamtausgaben des Projektes werden mit rund 12,5 Millionen Euro veranschlagt, an dessen Finanzierung sich das Bundesumweltministerium mit 75%, der Freistaat Thüringen mit 15% und die Naturstiftung David mit 10% beteiligen.

Die "Hohe Schrecke" ist eines von fünf Projekten, die den Bundeswettbewerb "Idee.Natur" gewonnen haben. Dieser Wettbewerb für Naturschutzgroßprojekte und Ländliche Entwicklung wurde von 2007 bis 2009 vom Bundesumweltministerium und vom Bundesamt für Naturschutz in Kooperation mit dem Bundeslandwirtschaftsministerium durchgeführt.
Mit der Bundesförderung "chance.natur" trägt der Bund seit 1979 zur Erhaltung großflächiger, national bedeutsamer Landschaften und des Nationalen Naturerbes Deutschlands bei. Seitdem wurden 55 Regionen dabei unterstützt, national besonders schützenswerte Naturräume und historisch gewachsene Kulturlandschaften großräumig zu sichern. Weitere 22 Großprojekte laufen derzeit.

26.09.2013 | Pressemitteilung Nr. 145/13 | Naturschutz
https://www.bmuv.de/PM5463
  • Fotogalerie Videogalerie

    Mediathek

    Das Ministerium in Bildern

  • Fotogalerie Videogalerie Interviews

    Online-Tagebuch

    Aus der täglichen Arbeit des Ministeriums

  • Newsletter

    Newsletter

    Meldungen per E-Mail empfangen

Wege zum Dialog

Gute Politik für Umweltschutz und Verbraucherschutz gelingt, wenn sie gemeinsam gestaltet wird. Schreiben Sie uns oder beteiligen Sie sich an unseren Dialogangeboten.