Hendricks: "Tschernobyl ist ein Mahnmal für den Irrweg der Atomenergie"

29.11.2016
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: Nr. 306/16
Thema: Internationales
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit
Leitung: Barbara Hendricks
Amtszeit: 17.12.2013 - 14.03.2018
18. Wahlperiode: 17.12.2013 - 14.03.2018
Zur Fertigstellung der neuen Schutzhülle für den havarierten Block 4 des Atomkraftkraftwerks Tschernobyl erklärt Bundesumweltministerin Barbara Hendricks:

Zur Fertigstellung der neuen Schutzhülle für den havarierten Block 4 des Atomkraftkraftwerks Tschernobyl erklärt Bundesumweltministerin Barbara Hendricks:

"Die neue Schutzhülle erinnert an den schwersten Unfall in der Geschichte der zivilen Nutzung der Atomenergie. Mit ihrer gigantischen Spannweite und Höhe ist sie ein weithin sichtbares Mahnmal für den moralischen und technischen Irrweg der Atomenergie und für die unwägbaren Folgen eines schweren Atomunfalls. Drei Jahrzehnte und erheblicher internationaler Anstrengungen hat es bedurft, um die Konstruktion fertigzustellen und an ihren Platz zu bringen. Den Architekten, Ingenieuren und Bauleuten gebührt Respekt für diese beispiellose technische Leistung. Gleichwohl sind mit dem neuen Dach die Probleme in Tschernobyl nicht gelöst. Es schafft lediglich die Voraussetzungen, um mit dem Rückbau der Reaktorruine zu beginnen – und auch das nur für die Zeitspanne eines Jahrhunderts. Auch danach noch wird die Bewältigung der nuklearen Hinterlassenschaften in Tschernobyl künftige Generationen belasten."

Hintergrund

Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf etwa 2,1 Milliarden Euro. Deutschland ist mit etwa 200 Millionen Euro beteiligt. Die Montage der Schutzhülle erfolgte aus Gründen des Strahlenschutzes auf einer speziell dazu eingerichteten Montageplattform in einiger Entfernung vom Sarkophag. Die Schutzhülle wurde über den Sarkophag geschoben. Nun folgen die Arbeiten, um die neue Schutzhülle mit den bestehenden Gebäudestrukturen zu verbinden.

Die weitreichenden und langwierigen gesundheitlichen, ökologischen und wirtschaftlichen Folgen des bisher schwersten nuklearen Unfalls stellten die damalige Sowjetunion – später Russland, Weißrussland, aber insbesondere die Ukraine – vor große Probleme. Noch heute sind weite Landstriche kontaminiert. Die Umgebung des Reaktors im Umkreis von 30 Kilometern ist nach wie vor Sperrgebiet.

29.11.2016 | Pressemitteilung Nr. 306/16 | Internationales
https://www.bmuv.de/PM6786
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