100-Millionen-Euro-Fonds für Klimaschutz in Städten durch Zusammenschluss von Städten und nationalen Regierungen

22.09.2019
Ein lockeres Wolkenbild vor blauem Himmel.
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: Nr. 163/19
Thema: Klimaschutz
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit
Leitung: Svenja Schulze
Amtszeit: 14.03.2018 - 08.12.2021
19. Wahlperiode: 14.03.2018 - 08.12.2021
Der Globale Konvent der Bürgermeister für Klima und Energie hat gemeinsam mit den Regierungen Deutschlands und Luxemburgs die Einrichtung des City Climate Finance Gap Funds angekündigt.

Initiative mehrerer Partner hat Potenzial vier Milliarden Euro für Klimaschutz in Städten zu erschließen

Heute hat der Globale Konvent der Bürgermeister für Klima und Energie gemeinsam mit den Regierungen Deutschlands und Luxemburgs die Einrichtung des City Climate Finance Gap Funds angekündigt. Die beiden Regierungen beabsichtigen zusammen bis zu 50 Millionen Euro an Zuschüssen zu leisten. Dieser Fonds soll mit mindestens 100 Millionen Euro ausgestattet werden, um dadurch vier Milliarden Euro für klimaresistente, städtische Infrastrukturprojekte von hoher Qualität zu erschließen.

75 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen entstehen in Städten. Daher fällt diesen bei der erfolgreichen Bekämpfung des Klimawandels eine Schlüsselrolle zu. Klimaschutz in Städten als Teil der Entwicklung und Umsetzung der nationalen Beiträge (NDCs) wird im Pariser Klimaschutzabkommen ausdrücklich anerkannt. Immer mehr Städte entwickeln Klimaschutzpläne und verfolgen ihre eigenen lokalen Beiträge durch Initiativen wie dem Globalen Konvent der Bürgermeister für Klima und Energie. Jedoch fehlen ihnen oft die entscheidenden Ressourcen und Kapazitäten, um konkrete Infrastrukturprojekte über die bloße Theorie hinaus in handfeste Geschäftsmodelle zu verwandeln. Infolgedessen erreicht eine Vielzahl milliardenschwerer, qualitativ hochwertiger Infrastrukturprojektideen, die zur Anpassung an den Klimawandel und zu dessen Minderung beitragen könnten, niemals die Phase der Investitionsförderung und Umsetzung.

Der erhebliche Mangel an Zuschussfinanzierung soll durch den neu angekündigten City Climate Finance Gap Fund behoben werden. Somit soll die Finanzierung gewährleistet werden, die nötig wäre, um die vielen Projektideen aus der Konzeptphase zu heben und sicherzustellen, dass umfassende Machbarkeitsstudien durchgeführt und letzten Endes Investitionen getätigt werden. Dadurch wird es erheblich mehr bankfähige, klimafreundliche, qualitativ hochwertige Infrastrukturprojekte in den Städten geben, die angesichts der Dringlichkeit der Klimakrise vorangetrieben werden müssen.

Durch den Gap Fund sollen mehr als 100 Millionen Euro an Zuschüssen geleistet werden, um Investitionen von mindestens vier Milliarden Euro für Infrastrukturprojekte in Städten zu erschließen. Deutschland will dafür bis zu 40 Millionen Euro, Luxemburg bis zu zehn Millionen Euro zur Verfügung stellen. Der Gap Fund wird die Vorbereitung von Projekten für eine CO2-arme und widerstandsfähige städtische Infrastruktur in mindestens einem Dutzend Städte pro Jahr fördern, indem die folgenden drei Zielsetzungen verfolgt werden:

  • Kapazitätsaufbau: Erweiterung der Kapazitäten von Städten und Kommunen, Projektideen von hoher Qualität auf die nächste Stufe der Projektvorbereitung zu heben;
  • Projektpipeline für technische Hilfeleistung in einer späteren Phase: Aufbau eines soliden Portfolios von Projekt-Geschäftsmodellen für Initiativen und Institutionen, die technische Hilfeleistungen für die spätere Projektvorbereitung anbieten; und
  • Projektpipeline für Investoren: Erhöhung der Anzahl bankfähiger Projekte in ausreichendem Umfang.

"Städte stehen an vorderster Stelle des weltweiten Kampfes gegen den Klimawandel. Der City Climate Finance Gap Fund stellt dabei ein neues und entscheidendes Werkzeug zur Unterstützung dar", sagte Michael R. Bloomberg, UN-Sondergesandter für Klimaschutz und Co-Vorsitzender des Globalen Konvents der Bürgermeister für Klima und Energie. "Der Fonds wird Städte darin unterstützen, aus Ideen konkrete Projekte entstehen zu lassen, die nachhaltige Infrastruktur schaffen, Emissionen mindern und die Bürgerinnen und Bürger vor den schlimmsten Folgen des Klimawandels bewahren. Maßnahmen in Städten haben stets eine große Wirkung – und dank dieser Initiative werden sie in kürzerer Zeit noch mehr bewirken können."

Bundesumweltministerin Svenja Schulze: "Der Gap Fund verfügt über die nötige Innovationskraft, Bedeutung und Dimension, um die Finanzierung klimafreundlicher städtischer Infrastruktur erheblich zu steigern. Wir wollten sicherstellen, dass er genau an den Unterstützungsbedarf der Städte für lokale Klimaschutzmaßnahmen angepasst ist und haben den Fonds deshalb von Anfang an gemeinsam mit dem Globalen Konvent der Bürgermeister gestaltet."

"Im Jahr 2050 werden voraussichtlich 68 Prozent der Weltbevölkerung in städtischen Gebieten leben. Wollen wir auch in Zukunft widerstandsfähige und gesunde Städte, so müssen wir unsere Bemühungen verstärken, klimafreundliche, städtische Infrastruktur und Partnerschaften aufzubauen und konkrete, innovative Finanzierungsmöglichkeiten zu schaffen. Und genau dafür steht der City Climate Finance Gap Fund", so die Ministerin für Umwelt, Klima und nachhaltige Entwicklung aus Luxemburg, Carole Dieschbourg.

22.09.2019 | Pressemitteilung Nr. 163/19 | Klimaschutz
https://www.bmuv.de/PM8724
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