Konzept zur Kompetenz- und Nachwuchsentwicklung für die nukleare Sicherheit

Der umgesetzte Ausstieg aus der Nutzung der Kernenergie zur gewerblichen Erzeugung von Elektrizität, die Neuordnung der Verantwortung in der nuklearen Entsorgung und die Weiterentwicklung des Strahlenschutzes haben in Deutschland in den letzten Jahren erhebliche Veränderungen ausgelöst.

Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen haben die Bundesressorts unter der gemeinsamen Federführung des damaligen Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit (BMU) und des damaligen Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) ein Konzept der Bundesregierung zur Kompetenz- und Nachwuchsentwicklung für die nukleare Sicherheit erarbeitet. Dabei wurden auch die perspektivischen Bedarfe relevanter Akteure (Genehmigungs- und Aufsichtsbehörden des Bundes und der Länder, Sachverständigenorganisationen, Beratungsgremien, Betreibergesellschaften, Forschungseinrichtungen, Hochschulen, Industrie) berücksichtigt. Das rahmengebende Konzept wurde daraufhin am 26. August 2020 vom Bundeskabinett (Merkel IV) beschlossen. Es formuliert konkrete Maßnahmenkataloge, die die Bereiche Ausbildung und Lehre; Fort- und Weiterbildung; Forschung und Entwicklung; Wissenserhalt, Gremienarbeit und Netzwerke; Internationale Vernetzung und grenzüberschreitende Aktivitäten; Berufliche Perspektiven und Anerkennung im gesellschaftlichen Umfeld erfassen. Damit bildet es seither die Basis für die Umsetzungen in den jeweiligen Zuständigkeitsbereich.

Fachliche Bedarfsanalysen des BMUV und seines Geschäftsbereichs

Mit dem Konzept der Bundesregierung zur Kompetenz- und Nachwuchsentwicklung für die nukleare Sicherheit wurde ein Rahmen gesetzt, der im Nachgang durch die jeweils zuständigen Bundesressorts auszufüllen ist. Maßstab für das Konzept der Bundesregierung waren fachliche Bedarfsanalysen, die die Bundesressorts in eigener Verantwortung ermittelt haben. Das damalige BMU hatte eigens zur Ermittlung seiner Bedarfe und der seiner Geschäftsbereiche mit Wirkung zum 15. Mai 2019 beschränkt bis zum 14. Mai 2020 das Projektteam "Perspektivischer Erhalt von Fachwissen und -personal im Bereich der nuklearen Sicherheit und des Strahlenschutzes" eingerichtet.

Das Projektteam war mit Fachleuten aus dem BMU, des BASE, des BfS, der BGE sowie der BGZ besetzt. Ergebnis der Arbeit des Projektteams sind fachliche Bedarfsanalysen und Handlungsempfehlungen für die Aufgabenbereiche "Sicherheit kerntechnischer Einrichtungen", "Strahlenschutz" sowie "Sicherheit in der nuklearen Entsorgung", die zu einem Großteil auch in das rahmengebende Konzept der Bundesregierung einflossen. Für die Erstellung der Bedarfsanalysen verfolgte das Bundesumweltministerium für seinen Zuständigkeitsbereich einen ganzheitlichen Ansatz und beteiligte zudem die Länder, Gutachterorganisationen, BMU-Beratungsgremien, Betreiber sowie Fortbildungseinrichtungen.

Stand: 24.10.2023

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