Welche Bedeutung hat der Referenzwert für Aufenthaltsräume oder Arbeitsplätze von jeweils 300 Becquerel pro Kubikmeter?

FAQ

Es besteht ein statistischer Zusammenhang zwischen der Radonkonzentration in der Luft und der schädlichen Wirkung der Exposition durch Radon und dessen kurzlebigen Zerfallsprodukten. Die gängige Einheit zur Beschreibung der Radonkonzentration in der Luft lautet Becquerel pro Kubikmeter (kurz Bq/m3). Ein Becquerel pro Kubikmeter entspricht dabei einem radioaktiven Zerfall pro Sekunde und pro Kubikmeter Luft.

Das Risiko, wegen Radon an Lungenkrebs zu erkranken, ist umso höher, je höher die Radonkonzentration in der Luft ist und je länger man dieser ausgesetzt ist. Es steigt abhängig von dem ohnehin vorherrschenden Lungenkrebsrisiko für eine bestimmte Person. Insbesondere bei Raucherinnen und Raucher ist das Lungenkrebsrisiko in der Regel erhöht, was in Zusammenhang mit der Exposition durch Radon zu einem hohen absoluten Lungenkrebsrisiko führen kann. Aber auch bei Nichtraucherinnen und Nichtraucher steigert Radon die Erkrankungswahrscheinlichkeit in Abhängigkeit von der Höhe und der Länge der Exposition durch Radon. Die durchschnittliche Radonkonzentration in Wohnräumen beträgt in Deutschland etwa 50 Becquerel pro Kubikmeter.

Gesundheitsrisiken infolge von Radon lassen sich bisher im Rahmen der statistischen Unsicherheiten in Studien ab einer Radonkonzentration von circa 100 Becquerel pro Kubikmeter nachweisen. Ein Schwellenwert, unterhalb dessen Radon mit Sicherheit nicht zu einer Erhöhung des Lungenkrebsrisikos führt, ist bislang nicht bekannt. In Deutschland wurde mit 300 Becquerel pro Kubikmeter jeweils ein Referenzwert für Aufenthaltsräume und Arbeitsplätze gewählt, der einen guten Schutz vor Radon bietet und gleichzeitig im gesamten Bundesgebiet praktisch umsetzbar ist. Der Referenzwert von jeweils 300 Becquerel pro Kubikmeter für Aufenthaltsräume und Arbeitsplätze ist vereinbar mit dem europäischen Recht zum Strahlenschutz (Richtlinie 2013/59/Euratom) und den Empfehlungen von Gremien wie der internationalen Strahlenschutzkommission ICRP und der IAEA. Weitere Informationen zum Risiko durch eine Radonexposition finden sich auf den Internetseiten des Bundesamtes für Strahlenschutz.

Enthalten in Fragen und Antworten zu
Radon

https://www.bmuv.de/FA1140

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