One Planet Network der Vereinten Nationen (früher 10-Jahres Rahmen für Programme für nachhaltige Konsum- und Produktionsweisen)

Auf dem Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung (WSSD) in Johannesburg im September 2002 wurde die Entwicklung eines Zehn-Jahres-Rahmen für Programme für nachhaltige Konsummuster und Produktionsmuster (10 Year Framework of Programmes, 10YFP) beschlossen. Im sogenannten Marrakesch-Prozess wurde dies in einem Multi-Stakeholder-Ansatz vorbereitet. Auf dem Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung in Rio de Janeiro 2012 (Rio+20) wurde das 10YFP beschlossen. Der Beschluss wurde durch die UN-Generalversammlung bestätigt. 

Ziel des 10YFP ist die verstärkte Einführung nachhaltiger Konsumweisen und Produktionsweisen weltweit. Hierfür soll das 10YFP Aktivitäten auf globaler, regionaler und nationaler Ebene initiieren und unterstützen. Der Beschluss sieht hierfür folgende Struktur des 10YFP vor: Nach der Überprüfung des 10 YFP nach 5 Jahren wurde der Netzwerkcharakter des Prozesses gestärkt und dies auch durch die Umbenennung in "One Plante Network" verdeutlicht. Die institutionellen Bestandteile gemäß dem Beschluss von Rio 2012 blieben jedoch erhalten. 

Eine entscheidende Rolle im 10YFP liegt bei UNEP. Das UNEP-Department of Trade, Industry and Environment (UNEP-DTIE) in Paris stellt das Sekretariat des 10YFP. Ihm obliegt die Organisation der Aktivitäten. Auch betreibt das Sekretariat eine Plattform zur Darstellung der globalen Aktivitäten für nachhaltige Konsumweisen und Produktionsweisen (Sustainable Consumption and Production, SCP). Da das Konzept der nachhaltigen Konsumweisen und Produktionsweisen sehr breit ist, wurde ein Clearinghouse-Mechanismus für die Auswahl der Aktivitäten für die Plattform eingerichtet. Das Sekretariat wird den Vereinten Nationen über die Aktivitäten berichten. 

Neben dem Sekretariat wird ein Aufsichtsgremium und Beratungsgremium (Advisory Board) eingerichtet, das sich aus Vertretern aller Regionen zusammensetzen wird. Für die nationale Umsetzung des 10YFP wird in jedem Land eine nationale Kontaktstelle eingerichtet. Auch diese ist im BMU, Referat G II 2, angesiedelt. 

Die substanzielle Arbeit des 10YFP erfolgt in dafür eingerichteten thematischen Programmen. In dem Beschluss von Rio+20 sind bereits fünf Programme vorgesehen. Hierzu zählen die Bereiche nachhaltige Konsumenteninformation, nachhaltiges Bauen und Wohnen, nachhaltige öffentliche Beschaffung, nachhaltiger Tourismus und nachhaltige Lebensstile und Bildung. Ein weiteres Programm wurde zu nachhaltigen Ernährungssystemen gestartet. Jedes Programm umfasst viele Aktivitäten und Projekte und gewährleistet Konsistenz sowie gegenseitige Unterstützung. Hierfür wird ein Programmkoordinator eingesetzt. Die Programme sollen dabei alle interessierten gesellschaftlichen Gruppen und deren Aktivitäten einbeziehen. Das BMU leitet gemeinsam mit Indonesien und Consumers International das Programm zur Konsumenteninformation. Aufgaben sind hier unter anderem die Umsetzung der im Programm entwickelten Leitlinien für glaubwürdige Konsumenteninformation auf UN-Ebene, die Unterstützung von ambitionierten Zeichensystemen und die Verbreitung von Best Practices

Die Finanzierung dieser Aktivitäten erfolgt einerseits durch einen von UNEP verwalteten Treuhandfonds und andererseits durch direkte Finanzierung der Aktivitäten.

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Stand: 10.08.2020

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