Raptors MoU

Absichtserklärung zum Schutz von Greifvögeln und Eulen
Schreiadler sitz auf einem Baumstamm

Das Raptors MOU (Memorandum of Understanding) ist eine Absichtserklärung zum Schutz von wandernden Greifvögeln in Afrika und Eurasien , ein politisch aber nicht völkerrechtlich bindendes internationales Instrument, das auch Nachtgreifvögel, also Eulen und Käuze einbezieht. Das MoU wurde unter der Bonner Konvention zum Schutz wandernder, wildlebender Tierarten (CMS) geschlossen; es umfasst daher regelmäßig Staatsgrenzen überquerende Arten, insbesondere Zugvogelarten mit unterschiedlichem Sommer- und Winterquartier.

Entstehung und Entwicklung des Raptors MoU

Im Jahre 2005 hat die Britische Naturschutzbehörde DEFRA eine Langzeitstudie herausgegeben, welche zeigte, dass sich über 50 Prozent der wandernden Greifvogel-Populationen der Kontinente Afrika, Europa und Asien in einem schlechten Erhaltungszustand befinden.

Die Ergebnisse der Studie wurden von Großbritannien auf der 8. CMS-Vertragsparteienkonferenz 2005 in Nairobi (Kenia) präsentiert. Daraufhin wurde bei einem Vorbereitungs-Treffen am Loch Lomond (UK) und anschließend in Abu Dhabi (Vereinigte Arabische Emirate) der Text des Raptors MoU ausverhandelt. Dort fand sich bereits eine, für ein Inkrafttreten des MoU, hinreichende Zahl von Zeichner-Staaten. Vor diesem Hintergrund trat am 1. November 2008 das "Memorandum of Understanding on the Conservation of Migratory Birds of Prey in Africa and Eurasia" /Raptors MoU in Kraft. Bei dem CMS-Vertragsstaatentreffen 2011 in Bergen traten Deutschland, einige weitere Staaten und auch die Europäische Union bei. Mittlerweile haben bereits 61 Staaten und die EU unterzeichnet (Stand April 2024). Das erste Signatarstaatentreffen fand vom 9. bis 11. Dezember 2012 in Abu Dhabi (Vereinte Arabische Emirate), statt.

Das dritte Vertragsparteientreffen fand vom 3. bis 6. Juli 2023 in Dubai (Vereinte Arabische Emirate) statt. Während dieses Treffens wurden sowohl die Fortschritte überprüft, als auch der Schwerpunkt für zukünftige Prioritäten gesetzt.

Das nächste Treffen soll im gewöhnlichen Rhythmus von drei Jahren stattfinden.

Zusammenarbeit auf der Grundlage des MoU

Das MoU umfasst in seinem Anhang I (Artenliste) (Stand April 2024) 93 Arten regelmäßig wandernder Greifvögel. Dazu gehören die "Taggreifvögel" (Falconiformes und Accipitriformes), wie zum Beispiel Geier, Adler, Milane, Weihen und Falken sowie die Eulen und Käuze (Strigiformes). Bedingung für deren Aufnahme war, dass es sich um periodisch wandernde Arten handelt. Anhang II enthält eine Karte zur Abgrenzung des MoU und Anlage 3 einen Aktionsplan.

Die Webpage des MOU gestattet in den UN-Sprachen Englisch, Französisch und Spanisch eine Übersicht zu Aktivitäten des MOU und enthält weitere Details.

Stand: 17.04.2024

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