Balanceakt Energiewende

11.07.2018
Windrad im Rapsfeld
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: Nr. 148/18
Thema: Klimaschutz
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit
Leitung: Svenja Schulze
Amtszeit: 14.03.2018 - 08.12.2021
19. Wahlperiode: 14.03.2018 - 08.12.2021
Svenja Schulze hat sich mit Expertinnen und Experten des Kompetenzzentrums Naturschutz und Energiewende getroffen. Sie gingen der Frage nach, wie sich der Ausbau erneuerbarer Energien mit dem Naturschutz in Einklang bringen lässt.

Schulze: Klimaschutz als Ziel, Naturschutz als Bedingung

Bundesumweltministerin Svenja Schulze hat sich heute mit Experten des Kompetenzzentrums Naturschutz und Energiewende (KNE) getroffen. Thema der Gespräche war die Frage, wie man den Ausbau erneuerbarer Energien mit dem Naturschutz in Einklang bringen kann. Denn erneuerbare Energien können sich auch auf die biologische Vielfalt und die natürlichen Lebensräume auswirken. Das Kompetenzzentrum hilft dabei, Konflikte zwischen Naturschutz und dem Ausbau der erneuerbaren Energien zu reduzieren. Im ersten Halbjahr hat das KNE 88 Konfliktberatungen vor Ort durchgeführt.

Schulze: "Mit der Energiewende haben wir in Deutschland Großes vor. Sie ist aber nur erfolgreich und nachhaltig, wenn sie im Einklang mit Natur und Kulturlandschaft gelingt. Mit dem Kompetenzzentrum Naturschutz und Energiewende haben wir eine neutrale Expertise, die dabei hilft, die vielfältigen Interessen unter einen Hut zu bringen. Die Nachfragezahlen zeigen, wie wichtig eine erfahrene Begleitung ist ist."

Der Zuwachs neuer Energieträger wird zusätzliche Fläche in Anspruch nehmen. Die Verfügbarkeit geeigneter Flächen für Windräder und große Photovoltaik-Anlagen ist jedoch begrenzt. Konzepte für den verstärkten Einsatz zum Beispiel von Solarenergie auf Dächern und Fassaden gewinnen an Bedeutung. Neben den Auswirkungen auf die biologische Vielfalt und ihrer Lebensräume sind auch ein schonender und standortoptimierter Ausbau der Windenergie an Land und auf See sowie die Energiegewinnung aus Biomasse von Rest- und Abfallstoffen zentrale Elemente. Diese Leitaspekte für eine naturverträgliche Energiewende müssen bereits bei der Planung des EE-Ausbaus berücksichtigt werden, um mögliche Konflikte bei der weiteren Entwicklung hin zu einer vollständig erneuerbaren Energieversorgung frühzeitig zu vermeiden und zu reduzieren.

Hintergrund

Das Kompetenzzentrum für Naturschutz und Energiewende wurde 2016 auf Initiative von Umweltverbänden und des BMU geschaffen. BMU finanziert das KNE mit 1,9 Millionen Euro im Jahr. Das KNE unterstützt den naturverträglichen Ausbau der erneuerbaren Energien und steht allen Akteuren im Konfliktfeld Naturschutz und Energiewende als unabhängiger und neutraler Ansprechpartner zur Verfügung. Operativ bietet das KNE Fachinformationen im Themenfeld Naturschutz und Energiewende an. Zudem initiiert und koordiniert das KNE Fachdialoge zwischen den Akteuren zu ausgewählten Themen. Im Bereich der Konfliktberatung bietet das KNE eine Weiterbildung für professionelle Mediatorinnen und Mediatoren speziell zum Konfliktfeld Naturschutz und Energiewende an. Das Kompetenzzentrum vermittelt die Mediatorinnen und Mediatoren zudem auf Nachfrage.

11.07.2018 | Pressemitteilung Nr. 148/18 | Klimaschutz
https://www.bmuv.de/PM7994
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