Bundesumweltministerium fördert Pilotprojekt der Mitteldeutschen Hartstein-Industrie AG in Hanau

22.09.1997
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: 86/97 S
Thema: Wirtschaft
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Leitung: Angela Merkel
Amtszeit: 17.11.1994 - 27.10.1998
13. Wahlperiode: 17.11.1994 - 27.10.1998
Merkel: Hartstein-Industrie leistet Beitrag zum Klimaschutz

Merkel: Hartstein-Industrie leistet Beitrag zum Klimaschutz

Das Bundesumweltministerium fördert ein Pilotprojekt zur Emissionsminderung bei der Herstellung und Verarbeitung von Heißasphalt. Im Rahmen des "Investitionsprogrammes zur Verminderung von Umweltbelastungen" fördert das Bundesumweltministerium das Projekt mit rund 225.000 DM zu den Investitionskosten sowie für ein Meß- und Analysenprogramm mit rund 175.200 DM.

Mit diesem Vorhaben soll demonstriert werden, daß auch mit einfachen Mitteln niedrige Energieverbräuche und damit reduzierte CO2-Emissionen erreichbar sind. Der Energiebedarf und somit auch der CO2-Ausstoß läßt sich durch das Vorhaben um rund 20 Prozent reduzieren. Damit leistet das Projekt der Mitteldeutschen Hartstein-Industrie AG einen Beitrag zum CO2-Minderungsziel bis zum Jahr 2005.

In Deutschland werden jährlich rund 60 Millionen Tonnen Asphalt-Heißmischgut hergestellt. Dazu werden die Rohstoffe erhitzt und in Mischtrommeln mit Bitumen gemischt. Der mittlere spezifische Wärmebedarf des Trocknungs- und Erhitzungsvorganges beträgt rund 70 bis 100 kWh je Tonne Mischgut. Damit sich die Einsatzstoffe zu einer homogenen Masse vermischen lassen und sich das Mischgut einbauen und verarbeiten läßt, muß das Einbaumaterial eine Temperatur zwischen 170 und 250 ° C aufweisen. Die dabei entstehenden organischen Emissionen (CO2 sowie u.a. Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe/PAK) betragen bei einem Abgasvolumen von rund 50.000 m³ je Stunde etwa 50 mg/m³ und steigen mit der Temperatur im Mischer deutlich an.

Die Mitteldeutsche Hartein-Industrie AG in Hanau beabsichtigt, mit dem geplanten Projekt die Misch- und Einbautemperaturen von Heißasphalt zu senken. Durch Zusatzstoffe, die dem heißen Bitumen zudosiert werden, soll auch bei niedrigeren Temperaturen eine ausreichende Benetzung und Umhüllung des Rohminerals stattfinden. Weiterhin erhöht sich durch die Zuschlagstoffe das Bindemittelvolumen, was eine bessere Verarbeitbarkeit und Verdichtbarkeit während des Einbaus ermöglicht.

Mit dem geplanten Vorhaben soll eine Mischtemperatursenkung um 30 bis 40 ° C möglich sein. Der Energiebedarf und somit auch der CO2-Ausstoß läßt sich dadurch um rund 20 Prozent reduzieren. Ebenso wird die Senkung der PAK-Emissionen erreicht. Um die Übertragbarkeit auch auf andere Mischanlagen zu demonstrieren, ist die Durchführung dieses Projektes an zwei unterschiedlichen Standorten mit unterschiedlichen Anlagentypen und Einsatzstoffen geplant.

Im Rahmen der Erfolgskontrolle finden Messungen und Untersuchungen statt, die eine Beurteilung hinsichtlich des Energieverbrauchs, der Emissionen und der Qualität des Asphalts und seinem Einbauverhalten ermöglichen.

Bundesumweltministerin Dr. Angela Merkel: "Die Hartstein-Industrie leistet mit diesem Pilotprojekt einen Beitrag zum Klimaschutz. Die Einführung, Erprobung und Fortführung neuer Umweltschutztechniken stellt eine unverzichtbare Voraussetzung für weitere Fortschritte bei der vorsorgenden Vermeidung von Umweltbelastungen dar. Mit der Förderung entsprechender Projekte werden wirksame Anreize gesetzt, um die Bereitschaft der Unternehmen zu Investitionen in neue, großtechnisch noch nicht abschließend erprobte Umweltschutzverfahren.

22.09.1997 | Pressemitteilung 86/97 S | Wirtschaft
https://www.bmuv.de/PM1297
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