Bundesumweltministerium fördert Recycling schwer wiederverwertbarer Kunststoffabfälle

26.06.2023
Gehackter Kunststoff
Im Vergleich zu einer konventionellen Kunststoff-Recyclinganlage sollen jährlich rund 60.000 Tonnen CO<sub>2</sub> eingespart werden. Das Pilotprojekt wird mit rund 3,6 Millionen Euro aus dem Umweltinnovationsprogramm gefördert.

Pilotanlage in Rheinland-Pfalz erhält 3,6 Millionen Euro aus dem Umweltinnovationsprogramm

Um die bislang übliche überwiegende Verbrennung schwer recycelbarer Kunststoffabfälle zu reduzieren, will die Rampf Eco Solutions GmbH & Co. KG am Standtort Pirmasens (Rheinland-Pfalz) eine Demonstrationsanlage für deren Aufbereitung errichten und betreiben. Das Material soll stattdessen wieder dem Stoffkreislauf zugeführt werden. Im Vergleich zu einer konventionellen Kunststoff-Recyclinganlage sollen zudem jährlich rund 60.000 Tonnen CO2 eingespart werden. Das Pilotprojekt wird mit rund 3,6 Millionen Euro aus dem Umweltinnovationsprogramm des Bundesumweltministeriums gefördert.

Kunststoffe und Kunstharze auf Polyurethanbasis werden unter Verwendung von Rohöl hergestellt und aufgrund ihrer Eigenschaften vielseitig eingesetzt, zum Beispiel in Matratzen und Schuhsohlen oder als Dämmschäume. Sie lassen sich jedoch schwerer wiederverwerten, da sie sich bei den höheren Temperaturen vieler Recyclingprozesse zersetzen. Die Verwertung erfolgt daher bislang vorrangig in mechanischen Verfahren, wobei nur begrenzte Mengen sinnvoll recycelt werden können. Die übrigen Kunststoffabfälle werden energetisch verwertet und durch erdölbasierte, neuhergestellte Kunststoffe ersetzt. Die Recyclingfähigkeit dieses Materials kann durch alternative Verfahren wie das chemische Kunststoff-Recycling deutlich erhöht werden.

Ziel des geförderten Vorhabens ist, Polyurethan-Kunststoffe der größten Anwendungsbereiche in einer Demonstrationsanlage zu recyceln. Die Kunststoffabfälle werden zunächst zerkleinert und mithilfe von Lösungsmitteln gespalten. Anschließend sollen sie durch zwei chemisch unterschiedliche angepasste Verfahren aufbereitet werden, um als Endprodukt Kunststoff-Rohstoff zu erhalten. Da seine Eigenschaften nahezu dem des konventionellen Ausgangsprodukts für die Kunststoffherstellung entsprechen, kann er hierfür erneut eingesetzt werden. Das chemische Kunststoff-Recycling kann auch auf andere Kunststoffe wie Bio-Kunststoffe angewandt werden.

Die Rückführung der schwer recycelbaren Kunststoffabfälle in den Stoffkreislauf würde zu einer Reduzierung des Erdöleinsatzes und Vermeidung von gesundheits- und wassergefährdenden Emissionen führen. Mit der geplanten Herstellung an Kunststoff-Rohstoff von circa 15.000 Tonnen pro Jahr können im Vergleich zu einer konventionellen Kunststoffrecyclinganlage rund 60.000 Tonnen CO2-Äquivalenten pro Jahr eingespart werden.

Mit dem Umweltinnovationsprogramm wird die erstmalige, großtechnische Anwendung einer innovativen Technologie gefördert.

26.06.2023 | Pressemitteilung Nr. 103/23 | Förderung
https://www.bmuv.de/PM10659
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