Was steht in der "Krefelder Studie"?

FAQ

Eine im Oktober 2017 in der Online-Zeitschrift "PlosOne" veröffentlichte Studie von C. Hallmann, Universität Nijmwegen, et al. hat die Ergebnisse der von ehrenamtlichen Insektenkundlern des Entomologenvereins Krefeld (Entomologen = Insektenkundler) von 1989 bis 2016 mit Standard-Flugfallen durchgeführten Erhebungen zur Entwicklung der Insektenbestände ausgewertet.

Das Ergebnis: Drastische Bestandseinbrüche lassen sich klar nachweisen. Bei den Erhebungen in 63 deutschen Schutzgebieten zwischen 1989 und 2016 ist ein Rückgang von 76 Prozent (im Hochsommer bis zu 82 Prozent) der Fluginsekten-Biomasse festgestellt worden.

Es gibt aber nicht nur diese sogenannte "Krefelder Studie". Viele weitere wissenschaftliche Untersuchungen in Deutschland an verschiedenen Artengemeinschaften und in verschiedenen Lebensräumen haben einen allgemeinen Rückgang der Anzahl der Insektenarten für alle betrachteten Gruppen und Lebensräume beobachtet (zum Beispiel Haslberger & Segerer 2016, Habel et al. 2016, Seibold et al. 2019). Den Rückgang der Insektenvielfalt belegen nicht zuletzt auch die Roten Listen der gefährdeten Tier-, Pflanzen- und Pilzarten Deutschlands. Bereits seit den 1970er Jahren wird dort die Gefährdung von Insekten anhand bestimmter Insektenordnungen untersucht und bewertet. Insgesamt stehen von den bisher bewerteten Insektenarten 42 Prozent als bestandsgefährdet, extrem selten oder bereits ausgestorben oder verschollen auf der Roten Liste. Auch europäisch und weltweit ausgerichtete Studien, zum Teil mit Langzeitdaten weit in die Vergangenheit, belegen einen Rückgang bei den Insekten.

Enthalten in Fragen und Antworten zu
Insektenschutz

Stand:

https://www.bmuv.de/FA1002

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